Ostermarschierer, Unruhestifter, Sozialforscher

Der Paderborner Soziologe Arno Klönne.

WDR 5, Erlebte Geschichten, 1.5.2011

Jugend im Dritten Reich – niemand hat sich damit intensiver und kompetenter beschäftigt hat als der Paderborner Soziologe und Politikwissenschaftler Arno Klönne. Der gebürtige Bochumer schrieb 1955 über die Hitlerjugend seine Doktorarbeit. Es war die erste wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema. Schon früh hat er sich auch mit den Gegenmilieus zur nationalsozialistischen Staatsjugend beschäftigt, mit Widerstandsgruppen wie den Edelweißpiraten, die in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik noch totgeschwiegen wurden. In den 60er Jahren engagierte sich Klönne in der Ostermarschbewegung gegen die atomare Aufrüstung. 1961 gehörte er zu den Mitbegründern des Dortmunder Plattenlabels „pläne“, das unter anderem Protestlieder von Mikis Theodorakis veröffentlichte, aber auch linke Kinderlieder wie „Der Baggerführer Willibald“. 1969 gründete Klönne zusammen mit anderen das „Sozialistische Büro“ und die Zeitschrift „links“, die zum Sprachrohr der undogmatischen Linken wurde. 1980 schrieb er das Standartwerk „Die deutsche Arbeiterbewegung.“

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