Dzien Dobry, Deutschland!

Erfolg in neuer Heimat

WDR 2012, 45 min

Czeslaw und Maria Golebiewski mit Tochter Martha in ihrer Oberhausener Kneipe, dem "Gdanska"

„Als wir uns entschieden haben, Polen zu verlassen und nach Deutschland  auszuwandern, hat mich mein Vater gewarnt: ‚Du bist eine gut ausgebildete Frau, aber du wirst für die Deutschen putzen.’“ Maria Golebiewski hat sich trotzdem auf den Weg gemacht. Im Jahr 1989, dem Jahr des Umbruchs im Ostblock, kam sie zusammen mit ihrem Mann Czeslaw und ihren drei Kindern nach Deutschland. Sie waren fünf von rund einer Million Polen, die in nur zehn Jahren in die Bundesrepublik zuwanderten, auf der Suche nach einem besseren Leben. 

Der Film „Dzien dobry, Deutschland!“ erzählt die Geschichten von polnischen Zuwanderern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen ihr Land verlassen haben: als politisch Verfolgte, als Aussiedler, als international renommierte Wissenschaftler. Alle mussten die schwierige deutsche Sprache lernen, mussten sich einen neuen Freundeskreis aufbauen und ihre eigene Identität zwischen ihrer alten Heimat und dem neuen Zuhause finden. So ging es auch Ryszard Wyzga und seiner Frau Danuta, die 1984 als Solidarnosc-Aktivisten ihr Land überstürzt verlassen mussten und nach Aachen zogen. „Wir sind eigentlich nach 30 Jahren fast schon ein bisschen fremd in Polen“, sagt Ryszard Wyzga. „Wir denken anders und verhalten uns anders.“ Doch seine Frau Danuta fügt hinzu: „In Deutschland ist mein Zuhause, aber mein Land, das bleibt Polen.“

Buch und Regie: Barbara Stupp
Kamera: Krzysztof Hampel, Jürgen Dahlhoff, Michael Becker
Schnitt: Sabine Stadermann
Musik: Jens Hafemann
Redaktion: Christiane Mausbach

"Dzien dobry, Deutschland!" im WDR