Stinkender Handel

DIE ZEIT, November 2000

Die Europäer essen immer mehr Fisch: Mittlerweile sind es im Schnitt 22 Kilo pro Kopf und Jahr. Doch die Meere der EU sind längst überfischt. Streng reglementierte Fangquoten schützen die Bestände von Scholle, Rotbarsch, Kabeljau und anderen Meerestieren. Die Arbeitsplätze von 300.000 Fischern stehen auf dem Spiel. Dringend braucht die Union neue Fanggründe. Fündig geworden ist sie ausgerechnet in den ärmsten Ländern der Welt. Mit 15 der sogenannten AKP-Staaten in Afrika, der Karibik und dem Pazifik unterhält sie Fischereiabkommen. Doch seit riesige EU-Trawler die Bestände wegfischen, kommen die einheimischen Fischer immer häufiger mit leeren Netzen nach Hause.


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