Wer quakt denn da?

DIE ZEIT, August 2000

In den vergangenen Jahren hat sich die Arbeit der Zoologen radikal gewandelt. Sie haben die Stimme als zentrales Merkmal einer Art erkannt. Mit weitreichenden Folgen: Hunderte von neuen Arten konnten seither beschrieben werden. Ganze systematische Gruppen mussten die Zoologen neu ordnen. Vor allem bei nachtaktiven Tieren wie Fröschen, Eulen oder Fledermäusen sind die Rufe charakteristischer als das Aussehen. In der Dunkelheit nutzt nämlich das schönste Prachtkleid nichts - dafür lässt sich das Froschweibchen von arteigenem Quaken bezirzen. Seit die Systematiker mit den Ohren nach neuen Spezies suchen, explodiert vor allem bei den Nachtaktiven die Artenzahl. Allein bei den Amphibien kamen 1997 weltweit 110 neue Arten dazu - so viel wie niemals zuvor. 


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