Korallenriffe in Costa Rica - ein natürliches Labor

Costa Rica - Kolumbus gab dem Land einst den Namen "Reiche Küste". Er war fasziniert von den Naturschätzen des Landes. Bis heute eine verdiente Bezeichnung, denn auf kleinstem Raum prallen hier die unterschiedlichsten Lebensräume aufeinander: undurchdringliche tropische Regenwälder, Trockenregionen, subalpine Vegetation, Vulkankegel und Küsten mit Palmen, Sandstränden und Korallenriffen. Die Riffe stehen im Fokus der Forscher vom Bremer Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT). Gemeinsam mit ihren Kollegen aus Costa Rica wollen sie herausfinden, warum sich die Welt unter Wasser seit einiger Zeit so drastisch verändert. Wo liegen die Ursachen für das globale Korallensterben? Wie beeinflusst der Klimawandel die tropischen Riffe? In Costa Rica finden sie einzigartige Studienmöglichkeiten. Es gibt größere und buntere Korallenriffe in anderen Regionen der Welt, doch die Pazifikküste Costa Ricas bietet den Forschern etwas, was sie so nirgendwo sonst auf der Welt finden. "Sie können es nicht sehen, erzählt Tim Rixen, "aber zu bestimmten Zeiten im Jahr steigt hier saures Tiefenwasser auf". Für die Korallen ist dieser Auftrieb pures Gift, denn die Säure löst das Kalkskelett der Korallen auf. "Durch den Klimawandel wird genau das bald überall auf der Welt geschehen", sagt Tim Rixen. Im Winter ist das Wasser hier so sauer, wie es in 100 Jahren vielleicht weltweit sein wird. In Costa Rica können die Forscher einen Blick in die Zukunft unseres Planeten werfen.

 

Arte, 29. Oktober 2013

 

Buch und Regie: Claudia Ruby
Kamera: Dieter Stürmer
UW-Kamera: Daniel Toelke
Schnitt: Katharina Kreutz
Musik: James Reynolds
Redaktion: Martin Ehrmann

Produktion: Gruppe 5 Filmproduktion