Schwarz in weisser Adoptionsfamilie (Link zur Sendung)

Andreas Nakic mit seiner Mutter Diane Truly. Foto: Martin Menke

 

WDR 5, Neugier genügt, 30. 01. 2020 

Als Andreas Nakic seine Mutter kennenlernt, ist er schon 51 Jahre alt. Die weiße US-Amerikanerin hatte ihn auf Druck ihres Vaters direkt nach der Geburt zur Adoption frei gegeben – weil der Junge unehelich war und schwarz.

Nakic ist als Adoptivkind in einer weißen Akademikerfamilie in Deutschland aufgewachsen. Schon im Kindergarten und an der Schule sind rassistische Beleidigungen an der Tagesordnung. Auch in seiner Adoptionsfamilie fühlt er sich wie ein Außenseiter. Und als er sich auf die Suche macht nach seiner leiblichen Mutter und diese schließlich über eine Internet-Recherche findet, erfährt er, dass man ihn über seine Herkunft belogen hat. Denn dass sein Vater ein afrikanischer Student aus Äthiopien war, hatte man ihm verschwiegen. Die Lebensgeschichte von Andreas Nakic ist von Gewalt und rassistischen Zumutungen geprägt, aber auch von seinen Versuchen, sich dagegen zu wehren.