KRIEGSPOST EINER RHEINISCHEN FAMILIE
WDR 5, Neugier genügt, 9. 11. 2018
Als der Erste Welt Weltkrieg begann, starteten zwei Kölner Brüder ein ungewöhnliches Projekt: Alle Briefe und Postkarten der Großfamilie wurden gesammelt, vervielfältigt und an alle Angehörigen verschickt – bis 1918.
Die Brüder Carl und Max Trimborn aus Köln im Rheinland sammeln alles, was die weit verzweigte Familie während des Ersten Weltkrieges zwischen 1914 und 1918 per Post verschickt. Sie senden es an alle Angehörigen weiter. Die Berichte dokumentieren die widersprüchliche Gefühlslage einer ebenso katholischen wie patriotischen Familie angesichts der Verwüstungen und des zigtausendfachen Sterbens im Ersten Weltkrieg.
Zu Wort kommen aber auch Frauen wie etwa eine in Belgien geborene Angehörige oder eine Rote-Kreuz-Schwester, die sich in Russland um deutsche Kriegsgefangene kümmern soll und nun mit den Bolschewiki Bekanntschaft macht. Insgesamt erschienen 64 Ausgaben mit mehr als 600 Schreibmaschinen-Seiten des Familienrundbriefs. Im Titel führte die Privatzeitung den Namen des römischen Kriegsgottes: „Mars. Kriegsnachrichten aus der Familie.“