SPRECHEN OHNE STIMME

Foto von SPRECHEN OHNE STIMME

Wie Behinderte „Talker“ reden lassen. 

Bayern 2, IQ – Wissenschaft und Forschung, 17. 03. 2009

Wer sich mittels seiner Lautsprache nicht verständlich ausdrücken kann, ist auf Hilfe angewiesen. Das gilt zum Beispiel für Menschen, die wegen eines Unfalls oder einer Erkrankung ihre Sprechfähigkeit verloren haben – wie etwa der britische Physiker Steven Hawking, der für die verbale Kommunikation auf einen Sprachcomputer angewiesen ist.

Elektronische Kommunikationshilfen sind ein Beispiel für Unterstützte Kommunikation. Dieser Begriff steht für alles, das die Verständigung erleichtert: Mimik, Gesten und Gebärden, aber auch Bilder- und Buchstabentafeln und technische Hilfsmittel. Jens Boenisch vom Forschungs- und Beratungszentrum für Unterstützte Kommunikation an der Universität Köln geht davon aus, dass in Deutschland etwa 200.000 Menschen auf Unterstütze Kommunikation angewiesen sind.
In einem Forschungsprojekt zum sogenannten Kern- und Randvokabular haben Stefanie Sachse und Jens Boenisch die Alltagssprache untersucht, um daraus Verbesserungen für die Unterstützte Kommunikation abzuleiten. Dabei sind sie zu dem Ergebnis gekommen, dass nicht die Substantive und die Verben für den Fluss der Kommunikation entscheidend sind, sondern Präpositionen wie zum Beispiel „wegen“, Pronomen wie „ich“ und Konjunktionen wie „dann“.
Aber gerade solche Wörter sind in vielen Kommunikationshilfen unterrepräsentiert. Um den Menschen ohne Stimme das Sprechen zu erleichtern, gilt es, gerade solche Wörter leicht abrufbar zu machen.
Podcast zur Sendung