WIEVIEL GELD BRINGT EIN FRÜHCHEN?

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Werden in Deutschland Kinder früher auf die Welt geholt, weil es sich finanziell lohnt? Es ist ein Tabuthema, über das kaum jemand offen sprechen möchte. Aus medizinischer Sicht sollten Krankenhäuser alles tun, um eine Frühgeburt zu vermeiden. Doch die oft schwierige Verlängerung der Schwangerschaft bringt den Kliniken kaum Geld ein – die Behandlung von Frühchen dagegen ist äußerst lukrativ. Je früher ein Kind zur Welt kommt und je weniger es wiegt, desto mehr Geld überweist die Krankenkasse dem Krankenhaus. Oft sind es mehr als 100.000 Euro. 

Was undenkbar klingt, ist unter Insidern, Ärzten und Pflegepersonal längst bekannt. Verantwortlich für die Missstände ist unser System der Krankenhausfinanzierung. Anders als Feuerwehr und Polizei bekommen Kliniken kein Geld dafür, dass sie da sind und helfen, wenn sie gebraucht werden. Sie werden pro Patient bezahlt. Vor allem aufwändige Behandlungen und Operationen bringen Gewinne ein. Der Film beleuchtet die Folgen unseres Systems der Krankenhausfinanzierung anhand der Situation auf Frühchen- und Intensivstationen. Er berichtet von möglichen Lösungsansätzen, die Fachleute zurzeit erarbeiten. Nicht zuletzt gibt er verzweifelten Ärztinnen und Ärzten, Pflegern und Krankenschwestern eine Stimme. Sie alle möchten in Krankenhäusern arbeiten, in denen die Gesundheit an erster Stelle steht – und nicht das Geld

Buch & Regie: Claudia Ruby
Producerin: Meike Hemschemeier
Kamera: Michael Kern, Sven Kiesche
Ton: Christoph Dziallas, Ole Schmidt
Schnitt: Jan Stefan Kolbe
Grafik: Scope VFX
Musik: Sebastian Haßler
Tonmischung: Alexander Weuffen
Sprecher: Simon Roden
Produzent: Thomas Weidenbach

Redaktion: Britta Windhoff, Sophie Schulenburg 

ARD, 5.09.2022

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