Zerrissen - Familienleben zwischen Troisdorf und Kongo

Ein Film von Birgit Virnich und Claudia Ruby, WDR - Menschen hautnah, 15.10.2009

Während immer mehr Afrikaner nach Europa drängen, geht Jean-Claude Kibala den umgekehrten Weg. 17 Jahre lang hat der Kongolese in Deutschland gelebt. Nach der Offiziersausbildung bei der Bundeswehr wird er Bauingenieur und arbeitet beim Tiefbauamt in Troisdorf. Mit Christiane Bauer gründet er eine Familie und beobachtet den Absturz seines Landes aus der Ferne. Gemeinsam mit ihren zwei Söhnen führt die Familie ein ganz normales Leben im rheinischen Troisdorf. Doch irgendwann kann es Kibala nicht mehr ertragen, das Elend in seiner Heimat nur im Fernsehen zu verfolgen. 2007 geht er zurück. Er stellt sich zur Wahl und wird Vize-Gouverneur in seiner Heimatprovinz Süd-Kivu. Nichts ist seitdem mehr so, wie es vorher war. Auf Dauer möchte die Familie nicht getrennt leben. Jean-Claude hofft, dass seine Frau und seine Kinder bald in den Kongo nachkommen. Doch Christiane hat Angst – vor der Veränderung, vor Kriminalität und Krieg, und sie sorgt sich um die Entwicklung ihrer Kinder.

Während Christiane das Leben einer alleinerziehenden Mutter führt, versucht Jean-Claude, seine kriegszerstörte Heimat wieder aufzubauen. Nur alle paar Monate kommt er zu Besuch nach Deutschland. Immer stärker wird der Wunsch, seine Frau und die Kinder bald ganz bei sich zu haben. Er macht Druck: In den Sommerferien wird die Familie ihn besuchen. Christiane will dann endgültig herausfinden, ob sie auf Dauer im Kongo leben kann. Wie wird sie sich entscheiden?

Buch und Regie: Birgit Virnich & Claudia Ruby
Kamera: Martin Fischer
Ton: Julian Homann
Schnitt: Melanie Voss
Musik: Stefan Ziethen
Redaktion: Petra Nagel