Street Art zwischen Kunst und Kommerz

 

 

WDR 5, 18. 3. 2022

Bunte Buchstaben an Brückenpfeilern, riesige Wandbilder an Häuserfronten. Was früher als Schmiererei verschrien war, gilt heute als Ausdruck von urbanem Flair. Dabei ging es doch eigentlich um Provokation und Protest.

Vor allem in den Metropolen gehört Street Art längst zum gewohnten Stadtbild, Führungen zu den oft meterhohen Kunstwerken sind Teil des touristischen Pflichtprogramms. Immer mehr Städte nutzen das Potential dieser jungen Kunstform für die Auffrischung ihres Images.

Auch die Werbung setzt auf Street Art, um neue Käufergruppen zu erreichen. Unter den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern macht sich deshalb Unbehagen breit. Denn Street Art wollte ja eigentlich eine Antwort sein auf die Übermacht und die verlogenen Bilderwelten der Reklame. Und manche stellen sich auch die Frage, ob Street Art nicht längst schon zur bunten Fassade für die Gentrifizierung einzelner Stadtviertel geworden ist.